Baden

historisches Stichwort
ehem. südwestdt. Land, 15 069 km2, 2,5 Mill. Ew. (1939), Hauptstadt Karlsruhe.

Seit dem 12. Jh. war B. Markgrafschaft unter einer Linie der Zähringer. Der Titel Markgraf rührt von deren Titel „Markgraf von Verona". 1535 – 1771 war es in die Markgrafschaften B.-Baden (kath.) u. B.-Durlach (ev.) geteilt. Markgraf Ludwig Wilhelm von B.-Baden (1677–1707) machte Rastatt zu seiner Residenz, Karl III. Wilhelm von B.Durlach gründete 1715 Karlsruhe und verlegte die Residenz dorthin. Karl Friedrich von B.-Durlach erbte 1771 die Besitzungen der erloschenen Linie B.Baden, wurde 1803 Kurfürst und 1806 Großherzog. Bedeutenden Gebietserwerbungen (Heidelberg, Mannheim, Breisgau, Baar, Konstanz u. a.) durch Begünstigung Napoleons 1806. Neben Verwaltung u. Wirtschaft wurden die Universitäten Heidelberg u. Freiburg gefördert. 1818 erhielt B. eine liberale Verfassung. 1848/49 war B. ein Zentrum der revolutionären Bewegung. Der letzte der drei bad. Aufstände (Mai/Juni 1849) wurde von preuß. Truppen niedergeschlagen. Im Dt. Krieg 1866 stand B. auf österr. Seite. 1870 trat es dem Dt. Reich bei. Nach der Abdankung des Großherzogs 1918 wurde B. 1919 Freistaat (Republik). 1945 kam der Südteil des Landes zur französ. Besatzungszone; er erhielt 1947 eine Verfassung als Land Baden. Der amerikanisch besetzte Nordteil wurde mit Nordwürttemberg zum Land Württemberg-Baden vereinigt.