Globalisierung gestalten

Seminar der Landeszentrale für politische Bildung
für die Schüler der 12. Jahrgangsstufe (Neigungsfach Wirtschaft) der IGMH

Schüler der Jahrgangsstufe 12 der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried setzen sich auf einem dreitägigen Seminar mit dem Thema Globalisierung auseinander.

Der Begriff der Globalisierung, vor 15 Jahren noch nahezu unbekannt, bestimmt heute die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Analysen in den Medien. Die ökonomische und gesellschaftliche Verflechtung sowie die Verbreitung multinationaler Konzerne zeigt Auswirkungen auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Die Welt als "Globales Dorf" eröffnet zwar einerseits schier unerwartete Möglichkeiten, ruft andererseits aber auch zahlreiche Globalisierungskritiker auf den Plan. Organisationen wie ATTAC warnen vor Sozialdumping, Umweltzerstörung, und Massenarbeitslosigkeit. Jugendliche kurz vor dem Eintritt in das Wirtschaftsleben müssen sich diesen neuen Herausforderungen stellen und die Chancen und Risiken einer solchen Welt kennen lernen. 29 Schüler des Wirtschaftskurses an der IGMH wurden zu diesem Thema von der Landeszentrale für Politische Bildung auf ein dreitägiges Seminar nach Bad Liebenzell eingeladen.

Den Rahmen bildete die malerische Burg Liebenzell, die Tagungsstätte des Internationalen Forums, das sich seit den frühen fünfziger Jahren die politische und gesellschaftliche Weiterbildung Jugendlicher zur Aufgabe gemacht hat. Nach dem Krieg wurde die stauffische Ruine renoviert und zu einem modernen Schulungszentrum ausgebaut. Heute treffen sich dort regelmäßig Jugendliche aus ganz Europa um an den zahlreichen Seminaren teilzunehmen. Neben Seminarräumen bietet die Burg auch mittelalterliche Schlafräume und eine Aussichtsterrasse mit atemberaubenden Blick auf die Kurstadt. Dieses Ambiente machte es den Schülern leichter sich in die nicht ganz einfache Thematik hineinzuarbeiten.

Die Seminare wurden von dem Tübinger Politologen Christian Roth geleitet, der mit modernen Lehr- und Lernformen die Eigenintiative der Schüler forderte. Wer regiert in einer globalisierten Welt? Wie regiert man eine globalisierte Welt? Wer profitiert von der Globalisierung? Und: können nationalstaatliche Regierungen Problemen wie Massenarbeitslosigkeit und soziale Ungerechtigkeit überhaupt noch entgegensteuern? - mit solchen Grundsatzfragen mussten sich die Jugendlichen auseinandersetzen. Doch für die angehenden Abiturienten ist das nichts Ungewöhnliches - gehören sie doch zu den wenigen Schülern in Baden-Württemberg, die Wirtschaft als Neigungsfach in der gymnasialen Oberstufe wählen können "Das Fach Wirtschaft wird in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle auch an Regelgymnasien spielen", so die Meinung des Kursleiters StD Josef Kruck. Eine solch intensive und zeitaufwändige Auseinandersetzung mit einem so anspruchsvollen Thema wie Globalisierung ist seiner Ansicht nach unter den normalen Bedingungen des Schulalltags nicht zu realisieren. Daher sieht er solche externen Seminare als eine fruchtbare Ergänzung zum Lehrplan.

So sahen das auch seine Schüler nach drei anstrengenden aber informativen Tagen. Lernen abseits der Klassenräume und die Auseinandersetzung mit aktuellsten Themen der Wirtschaftswissenschaften sind für sie eine weitere Chance, um auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt bestehen zu können.

Mitbetreut wurde das Seminar von den begleitenden Lehrkräften Mirko Brehm und Dr. Christoph Bühler


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