Den Rahmen
bildete die malerische Burg Liebenzell, die Tagungsstätte des
Internationalen Forums, das sich seit den frühen fünfziger Jahren
die politische und gesellschaftliche Weiterbildung Jugendlicher
zur Aufgabe gemacht hat. Nach dem Krieg wurde die stauffische
Ruine renoviert und zu einem modernen Schulungszentrum ausgebaut.
Heute treffen sich dort regelmäßig Jugendliche aus ganz Europa
um an den zahlreichen Seminaren teilzunehmen. Neben Seminarräumen
bietet die Burg auch mittelalterliche Schlafräume und eine Aussichtsterrasse
mit atemberaubenden Blick auf die Kurstadt. Dieses Ambiente machte
es den Schülern leichter sich in die nicht ganz einfache Thematik
hineinzuarbeiten.
Die Seminare
wurden von dem Tübinger Politologen Christian Roth geleitet, der
mit modernen Lehr- und Lernformen die Eigenintiative der Schüler
forderte. Wer regiert in einer globalisierten Welt? Wie regiert
man eine globalisierte Welt? Wer profitiert von der Globalisierung?
Und: können nationalstaatliche Regierungen Problemen wie Massenarbeitslosigkeit
und soziale Ungerechtigkeit überhaupt noch entgegensteuern? -
mit solchen Grundsatzfragen mussten sich die Jugendlichen auseinandersetzen.
Doch für die angehenden Abiturienten ist das nichts Ungewöhnliches
- gehören sie doch zu den wenigen Schülern in Baden-Württemberg,
die Wirtschaft als Neigungsfach in der gymnasialen Oberstufe wählen
können "Das Fach Wirtschaft wird in Zukunft eine immer bedeutendere
Rolle auch an Regelgymnasien spielen", so die Meinung des Kursleiters
StD Josef Kruck. Eine solch intensive und zeitaufwändige Auseinandersetzung
mit einem so anspruchsvollen Thema wie Globalisierung ist seiner
Ansicht nach unter den normalen Bedingungen des Schulalltags nicht
zu realisieren. Daher sieht er solche externen Seminare als eine
fruchtbare Ergänzung zum Lehrplan.
So sahen das
auch seine Schüler nach drei anstrengenden aber informativen Tagen.
Lernen abseits der Klassenräume und die Auseinandersetzung mit
aktuellsten Themen der Wirtschaftswissenschaften sind für sie
eine weitere Chance, um auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt bestehen
zu können.
Mitbetreut
wurde das Seminar von den begleitenden Lehrkräften Mirko
Brehm und Dr. Christoph Bühler
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